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Sonderfälle in der Fütterung

Egal ob unterschiedliche Fütterungsintervalle oder -häufigkeiten oder der Umgang mit Vormischungen – die Fütterung hängt immer auch von Ihren individuellen Betriebsabläufen ab. Damit Sie Ihr fodjan bestmöglich darauf anpassen, stellen wir im Folgenden einige Sonderfälle und die Lösungen dafür in fodjan vor.

Wenn das Restfutter einer Gruppe A z.B. der Hochleister zusammengetragen und so Gruppe B, beispielsweise einer Nachwuchsgruppe, als Futter vorgelegt wird, lässt sich das ebenfalls in fodjan dokumentieren.

Fall 1) Das Restfutter wird nicht noch mit anderen Futtermitteln angereichert

  • Wiegen Sie das Restfutter der Gruppe A zurück oder schätzen Sie die Menge grob ein.
  • Diese Menge kann dann in der Dokumentation unter Futter und Futtervorlage bei Gruppe B dokumentiert werden.
  • Da wir jedoch beim Restfutter die Zusammensetzung nicht kennen (Gruppe A frisst ja ggf. selektiv) kann man Auswertungen zur Mischgenauigkeit damit nicht sinnvoll nutzen. Auswertungen zur Futteraufnahme, wie sie z.B. im Fütterungscontrolling erscheinen, können jedoch damit genutzt werden.

Fall 2) Das Restfutter wird noch mit anderen Futtermittel angereichert bevor es weiterverfüttert wird

  • Hierfür legen Sie eine Ration für Gruppe B an, die die zugefütterten Futtermittel enthält.
  • Setzen Sie an den Mischreihenfolgenplatz 1 das Restfutter. Das können Sie tun, indem Sie die Ration der Gruppe A als Futtermittel exportieren (bei Fragen siehe dazu die Anleitung für bearbeitbares Mischfutter anlegen), entsprechend als „Restfutter Gruppe A“ o.Ä. benennen und so in die Ration der Gruppe B aufnehmen. Achtung! Sollte sich die Ration der Gruppe A ändern, muss dieser Export und das Ersetzen des „Restfuttermittels“ jedes mal ebenso erfolgen!
  • Mit dieser Ration der Gruppe B können Sie dann mit dem Mischwagen erst das Restfutter zurückwiegen und dann weitere Komponenten zuladen – geht auch wie gewohnt über die Jetzt-füttern-Funktion in der App, wenn Sie keine Futtermischtechnikschnittstelle nutzen. Beides landet entsprechend in der Dokumentation sowie in den Auswertungen für Futterverbrauch und Mischgenauigkeit etc.

Wenn Sie Ihre Futtergruppen unregelmäßig füttern, z.B. am Wochenende seltener als in der Woche, dann sollten Sie folgendes beachten:

  1. Geben Sie in den Stammdaten der Futtergruppe die Anzahl an Fütterungen ein, die Sie am häufigsten realisieren. Beispiel: Ich füttere in der Woche 2-mal, am Wochenende jeweils nur 1-mal am Tag – hier gebe ich 2 Fütterungen pro Tag in den Stammdaten der Futtergruppe ein.
  2. Wenn ich die Futtermischtechnik-Schnittstelle oder „Jetzt füttern“ nutze, muss ich beachten, dass ich zu bestimmten Zeiten Vielfache der angezeigten Menge eingeben muss. Beispiel: Sie füttern in der Woche 2-mal, am Wochenende jeweils nur 1-mal am Tag – dann müssen Sie am Wochenende die doppelte der angezeigten Menge eingeben.
  3. Im Fütterungscontrolling können Sie dann für die Auswertung dieser Gruppe mehrere Tage zusammenfassen, wenn Sie z.B. am Wochenende alle 2 Tage füttern, zwei Tage. Dann erscheint eine geglättete und realistische Auswertung. In der Auswertung zur Mischgenauigkeit ist zu beachten, dass dann hier an bestimmten Tagen Vielfache der täglichen Menge angezeigt werden. Wenn Sie beispielsweise am Wochenende alle zwei Tage füttern, muss die Genauigkeit bei 200 % liegen.

Wenn Sie unterschiedliche Mengen am Tag füttern möchten, sollten Sie einige Einstellungen in den Futtergruppen beachten, damit in Dokumentation und im Fütterungscontrolling realistische Werte erscheinen. Das soll im Folgenden anhand eines Beispiels erklärt werden:

Beispiel:

  • früh werden 33 %, am späten Nachmittag 66 % der Tagesration gefüttert
  • Gruppengröße: 36 Tiere
  • gefütterte Menge pro Tier: 20 kg pro Tag
  • gefütterte Menge gesamt: 720 kg (früh: 240 kg, nachmittags: 480 kg)
  1. Als Anzahl der Fütterungen wird in den Stammdaten der Futtergruppe „3“ eingegeben (da 1/3 der Ration früh und 2/3 der Ration nachmittags gefüttert werden), als Tierzahl 36 Tiere. Mehr zur Änderung der Stammdaten hier.
  2. Geben Sie die Ration ein (für 20 kg pro Tier und Tag), mehr dazu hier.
  3. Bei der Fütterung mit der Futtermischtechnik-Schnittstelle oder der Funktion „Jetzt füttern“ muss Folgendes beachtet werden:
  • Es werden nur 2 Fütterungen pro Tag durchgeführt.
  • In der Morgenfütterung wird die angezeigte Menge gefüttert (240 kg).
  • In der Abendfütterung wird das Doppelte der angezeigten Menge eingegeben (480 kg statt 240 kg). Bei einigen Futtermischwagen-Herstellern ist es möglich durch einen „Appetitfaktor“ oder einen Prozentsatz der Gesamtration die geplante vorgelegte Menge richtig anzupassen (hier 200%).
  1. In der Auswertung zur Mischgenauigkeit ist zu beachten, dass bei der Morgenfütterung 200 % angezeigt werden, da ja doppelt so viel gefüttert wurde, wie nach Rezept vorgesehen.

Wenn Sie eine Teilmischung eintragen möchten, z.B. eine Teilmischung für das Jungvieh, die Sie für andere Gruppen noch aufarbeiten, bietet es sich an, diese als separate Ration als Vormischung zu erstellen, mehr dazu hier.

Füttern Sie dann einen Teil der Vormischung an eine bestimmte Gruppe (z.B. das Jungvieh) und belassen Sie einen Teil der Vormischung im Futtermischwagen für die Gesamtration einer anderen Gruppe (z.B. Hochleistende), müssen Sie das bei der Fütterung über die Futtermischtechnik-Schnittstelle oder „Jetzt füttern“ berücksichtigen.

Beispiel:

  • Gruppe 1: 100 Tiere, Futteraufnahme: 10 kg Vormischung pro Tier
  • Gruppe 2: 50 Tiere, Futteraufnahme: 11 kg Vormischung + 11 kg weitere Komponenten pro Tier

Um sich Arbeit zu ersparen, soll von Anfang an die Vormischung für beide Gruppen gemischt werden.

Vorgehensweise:

Wenn Gruppe 1 gefüttert wird, werden nicht nur die Rationskomponenten der Vormischung für die Gruppe, sondern auch die für Gruppe 2 hinzugegeben:

10 kg Vormischung/ Tier * 100 Tiere + 11 kg Vormischung/ Tier * 50 Tiere = 1.550 kg Vormischung

Die Tierzahl der ersten Gruppe muss bei Nutzung der Funktion „Jetzt füttern“ und bei Nutzung der Futtermischtechnik-Schnittstelle in den Futtergruppeneinstellungen wie folgt angepasst werden:

1.550 kg sollen insgesamt in die Futtermischtechnik eingefüllt werden, jedes Tier bekommt 10 kg Vormischung –> 1.550 kg Vormischung : 10 kg Vormischung/Tier = 155 Tiere

Statt der eigentlich 100 Tiere in Gruppe 1 müssen also 155 Tiere in Gruppe 1 eingegeben werden. Anschließend werden die einzelnen Komponenten der Vormischung für eine Gesamtmenge von 1.550 kg eingefüllt. Dennoch werden nur 1.000 kg Vormischung an Gruppe 1 verfüttert, die restlichen 550 kg verblieben im Futtermischwagen. Die Gruppe 2 kann ohne Zurücksetzen der Wiegeeinrichtung normal gefüttert werden.

In der Dokumentation sollten dann nach erfolgtem Import folgende Werte angepasst werden:

  • die vorgelegte Menge der Gruppe 1
  • die Tierzahl der Gruppen 1 und 2

Wenn Sie bestimmte Futtergruppen nicht jeden Tag füttern möchten, sondern z.B. nur alle 2 oder alle 3 Tage, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Passen Sie die Anzahl der Fütterungen in den Stammdaten der Futtergruppe an. Wenn Sie alle 2 Tage füttern, müssen Sie z.B. 0,5 Fütterungen am Tag, wenn Sie alle drei Tage füttern z.B. 0,33 Fütterungen am Tag eingeben, mehr zum Bearbeiten der Stammdaten der Futtergruppe finden Sie auch hier.

Beispielansicht Pro:

  1. Erstellen Sie die Ration mit dem täglichen Bedarf der Tiere, mehr zum Erstellen von Rationen finden Sie auch hier.
  2. Die Futtermischtechnik-Schnittstelle und die Funktion „Jetzt füttern“ können dann normal genutzt werden. Achten Sie darauf, dass die eingegebenen Tierzahlen mit den tatsächlichen Werten übereinstimmen. Ansonsten können Probleme in der Dokumentation auftreten.
  3. Im Fütterungscontrolling können Sie dann für die Auswertung dieser Gruppe mehrere Tage zusammenfassen, wenn Sie z.B. alle 2 Tage füttern, zwei Tage oder wenn Sie alle drei Tage füttern, drei Tage. Dann erscheint eine geglättete und realistische Auswertung.

Beispielansicht Fütterungscontrolling:

In der Auswertung zur Mischgenauigkeit ist zu beachten, dass dann hier Vielfache der täglichen Menge angezeigt werden. Wenn Sie beispielsweise alle zwei Tage füttern, muss die Genauigkeit bei 200 %, wenn Sie z.B. alle drei Tage füttern bei 300 % liegen.

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Siehe auch


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