Milchgüte – Aktuelle Milchinhaltsstoffe immer im Blick

Ergänzend zur monatlichen Milchleistungsprüfung mit Einzeltiererfassung gibt es nun auch die Möglichkeit die Milchgütedaten Ihres Betriebes von der Molkerei direkt in fodjan hochzuladen. Damit können Sie die aktuellsten Fett-, Eiweiß-, Laktose-, Harnstoff- und Zellzahlwerte ansehen und direkt mit den vorherigen vergleichen.

So nutzen Sie Milchgütedaten in fodjan

Einfach unter Auswertung auf den Punkt Milchgüte gehen und dort oben rechts auf Milchgüte-Daten importieren klicken. Damit lassen sich .ads – Dateien von der Molkerei bzw. vom LKV direkt in fodjan integrieren.

Übersicht aller Milchinhaltsstoffe auf einen Blick:

fodjan Pro – Milchgüte Übersicht

Durch das Zusammenführen aller Milchgütedaten an einem Platz können Sie Tendenzen und Trends frühzeitig erkennen, nach den Ursachen suchen und gegensteuern.

Milchgüte als Fütterungskontrolle 

Diesen Einfluss hat die Fütterung auf Milchinhaltsstoffe:

Fett:

Sinkende Milchfettgehalte in der ganzen Gruppe sprechen für einen Rohfasermangel und hohen Anteil an im Pansen abbaubaren Kohlenhydraten (Stärke, Zucker) und Fett.

Eiweiß & Harnstoff:

Auch das Zusammenspiel von Milcheiweiß und Harnstoff ist ein Abbild der ruminalen Energie- und Proteinversorgung.

Der Normalbereich für Milcheiweiß liegt zwischen 3,2- 3,8% und bei Harnstoff zwischen 150 – 300 mg/l. Alles was darüber oder darunter liegt oder plötzliche Veränderungen sollte näher betrachtet und ggf. Gegenmaßnahmen getroffen werden (Vorschläge und Übersicht zum Download siehe unser MLP-Blogbeitrag).

– Milcheiweiß ↓niedrig, Harnstoff ↑hoch = Energiemangel (+ Ruminale Stickstoff Bilanz)

– Milcheiweiß ↓, Harnstoff ↓   = Verminderte Futteraufnahme oder Energie- und Proteinmangel

– Milcheiweiß ↑, Harnstoff ↑   = Proteinüberversorgung

– Milcheiweiß ↑, Harnstoff ↓   = reichlich Energie (- Ruminale Stickstoff Bilanz)

Zellzahl:

Die Fütterung hat meist nur indirekt Einfluss auf die Zellzahl, aber durch futterbedingte Stoffwechsel- oder Gesundheitsprobleme können die Abwehrkräfte des Euters herabgesetzt werden und sich damit die Mastitisanfälligkeit erhöhen. Eine drastische Erhöhung der Zellzahl in kurzer Zeit muss unbedingt beachtet werden. Hier könnte eine futtermittelspezifische Vergiftung zum Beispiel durch Mykotoxine vorliegen (mehr dazu siehe unser Blogbeitrag zu Risiken und Arten von Mykotoxinen).

Laktose:

Die Laktosesynthese hängt in erster Linie mit dem Glukoseumsatz im Euter zusammen. Durch Fütterung allein lässt sich der Laktosegehalt nicht beeinflussen.

Fazit

Das aktive Monitoring der Milchgütedaten stellt somit einen wichtigen Faktor für das Fütterungscontrolling dar. Bei allen Veränderungen kann ein schnelles und gezieltes Anpassen der Fütterung oft Schlimmeres verhindern, die Gesundheit und Milchleistung sowie die Qualität stabilisieren. Dabei möchten wir Sie mit fodjan unterstützen.

Bei Fragen und Anregungen rund um das Thema Milchgüte, schreiben Sie uns gerne an feedback@fodjan.de.

Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg bei der Fütterung!

Ihr fodjan Team.


fodjan & Uni Hohenheim entwickeln App für Kenia

Wissenschaftliche Erkenntnisse in die landwirtschaftliche Praxis umzusetzen, scheitert oft daran, dass das Bindeglied zwischen beiden Bereichen fehlt und es zu keiner Umsetzung kommt. Das ist selbst in Europa oft nicht ganz einfach, noch viel schwieriger ist es aber in Entwicklungsländern z.B. in Afrika. Die Digitalisierung bietet hier jedoch viele Chancen, neue Wege zu gehen. Diese Chance haben Frau Prof. Dr. Uta Dickhöfer und ihr Team am Fachgebiet für Tierernährung und Weidewirtschaft in den Tropen und Subtropen der Universität Hohenheim erkannt und sich zum Ziel gesetzt, die Milchviehfütterung in Afrika zu verbessern, indem sie den Landwirten ihre Forschungsergebnisse mit Hilfe von Smartphones direkt „in die Hand geben“.

Milchviehbetriebe in Afrika

Milchbauer mit seinen Kühen in Kenia

Kleine und mittlere Milchviehbetriebe spielen eine bedeutende Rolle in der Versorgung mit Milch und Milchprodukten und als Einkommensquelle für Millionen von Menschen im sub-saharischen Afrika. Die Betriebe halten meist 1-15 Milchkühe lokaler Rassen oder deren Kreuzungen mit exotischen Milchviehrassen wie Holstein- oder Jerseyrindern. Die Fütterung basiert je nach Jahreszeit auf Weidefutter, angebauten Futtergräsern, Ernteresten (z.B. Stroh und Laub von Kulturpflanzen) und zugekauften Kraftfuttermitteln. Insbesondere der Mangel an Grundfutter und dessen geringer Futterwert, aber auch fehlende Kenntnisse zur Fütterung und zu einem, dem Bedarf der Tiere angepassten, Einsatz von Kraftfuttern, begrenzen die Gesundheit und Leistung der Tiere und somit die Profitabilität der Milchviehhaltung. Wir wollen den Landwirten daher eine digitale Entscheidungshilfe bereitstellen, anhand der sie Informationen zu ihren Futtermitteln bekommen und die Fütterung ihrer Tiere verbessern können.

Start des Tropenprojekts

Futtermittel in Kenia – hauptsächlich Gras und Buschwerk

Im ersten Schritt der Entwicklung wurde das Futterbewertungsmodell mit Bedarfswerten für Energie und Protein der lokal genutzten Milchviehrassen unter dortigen Haltungsbedingungen angepasst. Eine weitere wichtige Datengrundlage ist die Futtermitteldatenbank. Hier wurden Informationen zum Futterwert wichtiger tropischer Grund- und Kraftfutter aus vorherigen Studien des Fachgebietes, aber auch aus wissenschaftlichen Publikationen und öffentlich zugänglichen Übersichtstabellen in einer Datenbank zusammengetragen.

An diesem Punkt begann unsere Zusammenarbeit. Aus dem vorhandenen Wissen und gegebenen Daten hat fodjan eine individuelle App-Version für Hohenheims Tropenprojekt entwickelt. Dieser erste Prototyp wurde von einer Masterstudentin der Universität drei Monate lang in Kenia in der Praxis getestet. Sie hat den lokalen Milchviehbauern die App vorgestellt, Rationen gerechnet und viele Ideen für die nächsten Entwicklungsschritte gesammelt. Positiv überrascht waren alle Beteiligten über das schier große Interesse seitens der Landwirte und Organisationen.

Wir freuen uns daher auf die weitere Zusammenarbeit.

MLP 9-Felder-Diagramm: Richtig deuten und handeln

Die Milchleistungsprüfung (MLP) ist ein wichtiges Instrument für die Überwachung der Milchleistung, Stoffwechsellage, Herdengesundheit und Fruchtbarkeit einer Milchviehherde. Seit Sommer 2018 haben Sie die Möglichkeit, die MLP in fodjan einzulesen und diese zur Kontrolle des Fütterungserfolges und der Stoffwechsellage zu nutzen (siehe auch: MLP in der fodjan App). Zur Datenauswertung und Übersicht stehen Ihnen zunächst die 9-Felder- und 6-Felder-Tafel zur Verfügung. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen ein paar Tipps zur Interpretation der Harnstoffauswertung mit der 9-Felder-Tafel geben.

Die 9-Felder-Tafel

Die 9-Felder-Tafel stellt den Harnstoffgehalt und den Eiweißgehalt der Milch in Zusammenhang und ermöglicht eine Aussage über die Protein- und Energieversorgung der Herde. Im Diagramm werden die Prüfungsergebnisse jedes Einzeltieres als Punkt abgebildet. Die Position der daraus entstehenden Punktwolke zeigt mögliche Fütterungsfehler auf. Befindet sich die Punktwolke zwischen 150-300mg/l Harnstoff und 3,2-3,8% Eiweiß ist die Ration ausgeglichen und der Protein- und Energiebedarf der Kühe gedeckt. In Abhängigkeit vom Laktationsstadium führen Abweichungen vom Optimalbereich zu Unterversorgungen, Stoffwechselbelastungen und schließlich zu gesundheitlichen Problemen im Milchviehbestand.

Doch wie reagieren, wenn sich die Tiere nicht im optimalen Bereich befinden? Welche Korrekturmöglichkeiten in der Rationsgestaltung gibt es? Am Ende des Blogbeitrags finden Sie eine Übersicht zum Herunterladen oder Ausdrucken, die Ihnen in Zukunft bei der Interpretation helfen soll.

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Energieüberschuss (Harnstoff 150-300 mg/l, Eiweiß > 3,80%)

Ein Energieüberschuss wird aufgrund eines zu hohen Energiegehaltes in der Ration, kombiniert mit einer hohen Futteraufnahme verursacht. Vor allem bei Altmelkern führt ein Energieüberschuss zur Verfettung und kann zu Problemen in der Folgelaktation führen. Hohe Eiweißgehalte stellen in der Regel kein Problem dar.

Maßnahmen: Senkung der Energiedichte, beispielsweise durch die Reduktion der Kraftfuttermenge und des Maissilageanteils.

Eiweißüberschuss (Harnstoff > 300 mg/l, Eiweiß 3,20- 3,80%)

Bei einem Eiweißüberschuss ist der Rohproteingehalt der Ration zu hoch. Die Folge sind erhöhte Leber- und Stoffwechselbelastungen, da der überschüssige Stickstoff zu Harnstoff umgebaut und ausgeschieden werden muss.

Maßnahmen: Rohproteingehalt der Ration senken durch Einsatz von Komponenten mit niedriger bzw. negativer RNB, z.B. Maissilage, Getreide.

Eiweiß- und Energieüberschuss (Harnstoff > 300 mg/l, Eiweiß > 3,80%)

Bei der Kombination von Rohprotein- und Energieüberschuss sollten (vor allem bei altmelkenden Kühen) die Kraftfuttermenge und Rohproteingehalte reduziert werden.

Energiemangel (Harnstoff 150-300 mg/l, Eiweiß < 3,20%)

Der Energiemangel wird aufgrund einer zu geringen Trockenmasseaufnahme und/oder einer niedrigen Energiedichte in der Ration verursacht. Die geringe Futteraufnahme kann dabei verschiedene Ursachen haben, wie Überbelegung, Hitze, Erkrankungen usw. Zu Beginn der Laktation führt dies vor allem zu Ketose und Fruchtbarkeitsstörungen, aber auch Leistungseinbrüche in der Milch sind zu verzeichnen.

Maßnahmen: Grundfutteraufnahme erhöhen, Grundfutterqualität verbessern und auf eine leistungsgerechte Kraftfutterzuteilung achten. Durch den gleichzeitigen Mangel an nutzbarem Rohprotein (nXP) sollten vermehrt Futtermittel mit hohem Anteil an geschütztem Rohprotein (UDP) eingesetzt werden (Rapsextraktionsschrot, Mais, Trockenschnitzel, Biertreber).

Eiweißmangel (Harnstoff < 150 mg/l, Eiweiß 3,20-3,80%)

Niedrige Milchharnstoffgehalte weisen auf einen Rohproteinmangel hin, verursacht durch einen zu geringen Rohproteingehalt der Ration. Ein Mangel an pansenabbaubarem Protein vermindert die Pansenfermentation und führt zum Rückgang der Futteraufnahme, des Rohfaserabbaus und der Milchleistung. Zudem kann ein Abfall des Milchfettgehaltes auftreten.

Maßnahmen: Erhöhung der Rohproteingehalte in der Ration durch Einsatz von rohproteinreichen Futtermitteln (Grassilagen, Ackerbohnen, Erbsen, Futterharnstoff, Proteinergänzungsfutter, etc.)

Eiweiß- und Energiemangel (Harnstoff < 150 mg/l, Eiweiß < 3,20%)

Liegt sowohl ein Eiweiß- als auch Energiemangel vor, muss zum einen die Energie- und zum anderen die Rohproteindichte und die Futteraufnahme kontrolliert und gegebenenfalls angepasst  werden. Die Folgen wären sonst Abmagerung, hohe Ketoseanfälligkeit, Fruchtbarkeitsprobleme und Verzehrsdepressionen.

Maßnahmen: Erhöhung der Grundfutteraufnahme, Prüfen der Grundfutterqualität und der Kraftfutterzuteilung,  Anpassung der Energiedichte und Strukturversorgung.

Eiweißüberschuss und Energiemangel (Harnstoff > 300 mg/l, Eiweiß < 3,20%)

Ist die Futteraufnahme zu niedrig oder der Energiegehalt der Ration zu gering bei gleichzeitigem Überschuss an Rohprotein kann dies zu Leber- und Stoffwechselbelastungen führen. Aber auch Klauenproblemen, Milchleistungsrückgänge, Fruchtbarkeitsstörungen und ein erhöhtes Abmagerungs- und Ketoserisiko sind zu möglich.

Maßnahmen: Rohproteingehalt der Ration senken und gleichzeitig eine ausreichende Strukturversorgung sicherstellen, leistungsbezogene Fütterung vor allem bei den Frischmelkern.

Eiweißmangel und Energieüberschuss (Harnstoff < 150 mg/l, Eiweiß > 3,80%)

Bei einem unausgewogenen Verhältnis von Energie zu Rohprotein in der Ration besteht die Gefahr einer verringerten Pansenfermentation und einem Milchleistungsrückgang sowie geringen Milchfettgehalten.

Maßnahmen: Reduktion der Kraftfuttermenge und gegebenenfalls des Maissilageanteils in der Ration sowie Erhöhung von Proteinkonzentraten

Um diesen Fütterungsfehlern vorzubeugen ist es wichtig der bedarfsgerechten Rationsberechnung sowie deren Fütterung große Aufmerksamkeit zu schenken. Nur so kann die Kuh die benötigte Energie und das Protein optimal in (Milch)Leistung umsetzen.

Bei Fragen und Anregungen rund um das Thema MLP-Interpretation, schreiben Sie uns gerne an feedback@fodjan.de.

Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg bei der Fütterung.

Ihr fodjan Team.


Empfehlungen teils entnommen aus: swiss herdbook – Hinweise zur Fütterung nach Eiweiss- und Harnstoffgehalt. Mehr Informationen dazu hier.

Unser Podcast: zu Gast bei Schradenmilch

Auf Facebook und Twitter haben wir Ihnen schon davon berichtet: Wir waren zusammen mit Christian Völkner vom Podcast „Kuhverstand“ unterwegs und haben Herdenmanager Michael Bergmann bei Schradenmilch besucht.

Im Podcast hören Sie, wie Herr Bergmann zu fodjan gekommen ist, was er vom Austausch unter Landwirten hält und wie seine Bandfütterung funktioniert. Für uns war das ein spannendes Gespräch, aber machen Sie sich doch am besten selbst ein Bild davon:

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Noch mehr Podcastfolgen von Christian z.B. zu den Themen Futtertischmanagement und Ketose gibt es hier: https://kuhverstand.de/.

Wir freuen uns wie immer über Ihr Feedback!

Ihr fodjan Team.

MYKOTOXINE IN SILAGEN – EIN UNTERSCHÄTZTES RISIKO?

Bereits bei der Ernte und während des Silierens wird die Grundlage für qualitativ hochwertige und gesundheitlich unbedenkliche Futtermittel geschaffen. Pilze und ihre Sporen sind zwar in einer gewissen Konzentration überall vorzufinden, allerdings ist es gerade aus diesem Grund sehr wichtig mangelnde Verdichtung mit der richtigen Silier- und Entnahmetechnik zu vermeiden und Pilzgiften vorzubeugen.

So entwickelt sich das Gift

Bereits kleinste Mengen an Sauerstoff im Silo fördern die Ausbreitung und Neuentstehung von Schimmelpilzen. Diese wiederum vermindern einerseits durch Nährstoffverluste die Futterqualität der Silage, andererseits produzieren sie unter gewissen Umständen sogenannte Mykotoxine. Pilzgifte wirken besonders bei dauerhafter Aufnahme teilweise schon in geringen Konzentrationen gesundheits- und leistungsdezimierend auf die Tiere.

Wirkung und Arten von Mykotoxinen

Die Gesundheitsbelastung der Toxine wird im Alltag häufig unterschätzt, da sich keine definierten Krankheitsbilder abzeichnen und sich eine Belastung zumeist „nur“ in einem Leistungsrückgang bemerkbar macht. Bewiesen ist jedoch, dass Pilzgifte einen nicht unwichtigen Beitrag zu sogenannten Faktorenkrankheiten leisten und zudem die empfindliche Pansenflora der Tiere schädigen können. Durch ein geschwächtes Immunsystem erhöht eine Belastung mit verschiedenen Mykotoxinen im Futter das Risiko, an einer anderen ernsthaften Infektion zu erkranken.

Symptome, die unter anderem auf ein belastetes Futter hinweisen können, sind, neben dem geschwächten Immunsystem, ein Leistungsrückgang, Lähmungserscheinungen, Stoffwechsel- und Fruchtbarkeitsstörungen, Mastiden oder ein Rückgang der Futteraufnahme mit einer daraus resultierenden Abmagerung. Neben den Feldpilzen, welche wie der Name bereits verrät die Pflanze (vor allem Mais und Getreide) noch im Feld infiziert und so in die Silage gerät, gibt es sogenannte Lagerpilze. Diese entstehen erst im Silo, weshalb hier eine effiziente Vorbeugung durch eine optimierte Lagerung und Entnahmetechnik möglich ist.

Wie Sie die wichtigsten Lagerpilze erkennen

Penicillium Roqueforti

Der blau-grüne bis weißlich graue Schimmelpilz dominiert in Maissilagen. Er breitet sich Nester artig im ganzen Silo aus und bildet mehrere  Mykotoxine mit unterschiedlichen Auswirkungen. Zu den wichtigsten zählen hierbei das sogenannte Roquefortin-Toxin, welches die Futteraufnahme der Tiere verschlechtert und Mastiden & Lähmungen hervorrufen kann, und die Mycophenolsäure. Dieses Gift schwächt das Immunsystem und macht die Tiere krankheitsanfälliger.

Beispiel für Penicillium Roqueforti, Bild: silierung.de

Aspergillus Fumigatus

Dieser Lagerpilz hat eine blau gräuliche Färbung und kommt sowohl in Mais-, als auch in Grassilagen vor. Er tritt hauptsächlich an den Randschichten auf und kann bei dauerhafter Aufnahme zu Muskelzittern und Gleichgewichtsstörungen bei den Tieren führen.

Beispiel für Aspergillus Fumigatus, Bild: silierung.de

Monascus Ruber

Die kaminrote Färbung dieses Schimmelpilzes ist besonders auffällig. Er kommt  vor allem in Grassilagen vor und verbreitet sich, genauso wie der Penicillium Pilz im ganzen Silo. Zwei Pilzgifte werden von Monascus Ruber produziert. Zum einen das sogenannte Monaculin, welches zu einer Störung des Pansenstoffwechsels führt und damit einhergehend die Verdaulichkeit der Futtermittel reduziert. Zum anderen entsteht das leber- und nierenschädigende Citrinin.

Beispiel für Monascus Ruber, Bild: progressiveforage.com

Vorsorge ist besser als Nachsorge

– Unsere Tipps für Ihr Silagemanagement

Im Allgemeinen gilt der Grundsatz, dass verdorbene Silagen und Futtermittel nicht in den Futtertrog gehören! Es ist außerdem empfehlenswert und zugleich kostengünstiger, Schimmelpilze nicht nur mit Futterzusatzstoffen zur Mykotoxinbindung zu bekämpfen, sondern eine Entstehung bereits vorher durch optimierte Ernte- und Silier-Technik zu vermeiden. Folgende Maßnahmen verringern das Risiko eines Lagerpilzbefalls in Silagen:

  • Optimierung der Hygiene bei der Ernte und Einlagerung (Maschinenreinigung, Schmutzanteil)
  • Kontrolle des Erntegutes auf Schimmelbesatz oder Schädlingsbefall
  • Lagerungstechnik und Futterlogistik: was zuerst siliert wird, muss zuerst verbraucht werden
  • Gründliche Lagerreinigung: Selbst kleinste Reste in den Ecken können das gesamte Lager neu infizieren
  • Lager kühl & trocken halten
  • Temperaturkontrolle (monatlich)
  • Verkürzung der Lagerdauer, vor allem bei kritischem Feuchtigkeitsgehalt
In diesem Sinne wünschen wir von fodjan Ihnen neben einer ruhigen restlichen Adventszeit viel Erfolg bei dem Silagemanagement und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit im neuen Jahr!